Weihnachten 2020. Der Name Jesus wird geboren.

 

 

Viele Menschen gehen an Heiligabend zur Kirche, hören sich die Weihnachtsgeschichte an, schauen sich das Krippenspiel der Kinder an. Es ist eine schöne Gewohnheit! Doch in diesem Jahr ist alles anders als gewohnt. Auch Heiligabend: manche werden sich nicht in den Gottesdienst trauen aus Angst vor Corona; und die, die sich trauen, werden gezählt und erfasst, müssen sich in Listen registrieren und finden - wenn die erlaubte Teilnehmerzahl erreicht ist - keinen Platz mehr in der kirchlichen Herberge. Unbemerkt werden wir selbst zum Krippenspiel in diesem Jahr! Unser Leben spielt die Weihnachtsgeschichte ab, die sich vor mehr als 2000 Jahren im damaligen "Römischen Reich" ereignet hat.

 

Die Weihnachtsgeschichte beginnt mit diesem Satz: "Es begab sich aber in jenen Tagen, dass ein Befehl ausging von dem Kaiser Augustus, dass der ganze Erdkreis sich erfassen lassen sollte" (Lukas 2,1). Mit "ganzer Erdkreis" ist hier das gesamte Gebiet des damaligen römischen Reiches gemeint. Heute denken wir an die ganze - von Corona erfasste - globale Welt, wenn wir den Begriff "ganzer Erdkreis" hören. Und vielen fällt auch die damit einhergehende, von der Regierung angeordnete Datenerfassung auf, die in diesem Maße beispiellos ist in der Geschichte. Das war auch in der Weihnachtsgeschichte so. In der Bibel steht: "Diese Erfassung war die erste ..." (Lukas 2,2). So etwas gab es also vorher noch nie!

 

Die Weihnachtsgeschichte berichtet in diesem Zusammenhang von einem jüdischen Paar, das von seinem Wohnort Nazareth nach Bethlehem reisen musste, um sich der Regierungsanordnung entsprechend an ihrem Herkunftsort erfassen zu lassen. Niemand nahm unter diesen Umständen Notiz davon, dass genau sie (die Umstände) dazu beitrugen, Gottes Vorhersage über den Ort Bethlehem zu erfüllen, die schon 700 Jahre früher niedergeschrieben wurde. In der Niederschrift aus dem 7. Jahrhundert v.Chr. heißt es über den Ort Bethlehem: "aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist" (Micha 5,1), mit anderen Worten: dessen Kommen von Gott ist und schon im Urgrund der Menschheitsgeschichte verankert war. Es geht um keinen Geringeren als den Erlöser der ganzen in Sünde gefallenen Menschheit!

 

Zu dem jüdischen Paar muss man sagen: sie waren verlobt, lebten noch getrennt, wie das für ein jüdisches Paar zwischen Verlobung und Hochzeit üblich war - sie war Jungfrau und schwanger. Eine heikle Situation. Der Mann dachte verständlicherweise darüber nach, sie zu verlassen. Aber dann hatte er einen Traum, in dem ihm gesagt wurde: "Scheue dich nicht, deine Frau zu dir zu nehmen, denn was in ihr gezeugt ist, das ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden" (Matthäus 1,20-21). Dazu muss man wissen: der Name Jesus - hebräisch Yeshua - bedeutet: "Der Herr ist Rettung".

 

Auch die Frau hatte zuvor eine übernatürliche Begegnung. Ein Engel (griechisch Angelos = "Bote") hatte ihr mitgeteilt: "Du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären; und du sollst ihm den Namen Jesus geben (auch ihr war also durch den Boten der Name Jesus mitgeteilt worden, genau wie später im Traum ihrem Mann). Dieser wird groß sein, erzählt der Bote weiter, und Sohn des Höchsten genannt werden ..." (Lukas 1,31-32).

 

Die Frau, Jungfrau im körperlichen Sinne, versteht die Botschaft nicht. Sie hört nur "schwanger" und steigt gedanklich aus: "Wie kann das sein, da ich von keinem Mann weiß?" (Lukas 1,34), fragt sie zurück. Anscheinend hat sie innerlich noch gar nicht alles aufgefasst, was der Bote gesagt hatte, nämlich dass dieses Kind "Sohn des Höchsten" genannt wird. Der Bote erklärt es ihr in einfacher Sprache*: "Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden" (Lukas 1,35).

 

Ob sie es nach dieser Erklärung wirklich verstanden hat, weiß man nicht. Aber sie hat dem Boten geglaubt und hat Gott die Erlaubnis erteilt für das Wunder: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn (das heißt so viel wie: ich gehöre Gott), mir geschehe nach deinem Wort" (Lukas 1,38).

 

An diesem Punkt der Geschichte wird sowohl Gottes Teilhabe-Gedanke als auch das Selbstbestimmungsrecht der Menschheit deutlich, denn Gott handelte nicht übergriffig an dieser Jungfrau. Sie hätte auch sagen können: "Ich gehöre nicht Gott. Ich gehöre mir selbst. Und ich verwerfe die Botschaft von dem Namen Jesus, der bedeutet: Der Herr rettet". Dann hätte der Herr sie eben nicht gerettet.

 

Auch der Mann hätte sagen können: "Ich verlasse mich nicht auf Botschaften in Träumen; das ist mir zu heikel. Ich verlasse mich lieber auf meinen Verstand. Ich verwerfe die Mitteilung von dem Namen Jesus und trenne mich von meiner Frau".

 

Aber es kam anders: Das jüdische Paar hat die Botschaft von dem Namen Jesus angenommen, und als es soweit war, dass der Namen Jesus in die Welt geboren werden sollte, hatte die Regierung bereits die globale Datenerfassung angeordnet, und das Ehepaar befand sich pünktlich zur geschichtlichen Erfüllung der Verheißung in Bethlehem.

 

Die Weihnachtsgeschichte lässt uns erkennen, dass Gott seine Verheißungen in der Geschichte erfüllt, dass er sich in die menschliche Geschichte als Retter, als Yeshua, hineingebären lässt, um die, die ihm glauben, hinauszuführen. Das gilt auch für unsere ganz persönliche Lebensgeschichte! Aber wir müssen "Ja" sagen, wenn der Bote vor uns steht und uns den Namen Jesus - die göttliche Rettung - anbietet, so wie diese jüdische Frau. Sie hat "Ja" gesagt! Viele andere haben abgelehnt. In der Weihnachtsgeschichte steht: "Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil für sie kein Raum war in der Herberge" (Lukas 2,7).

 

Ist unsere "Herberge" - unsere Seele, unser Herz, unser Verstand, unser Wille - auch schon "anderweitig belegt"? Voll mit Gästen wie Ängste oder auch Freuden, Pflichten oder auch Vergnügungen, Beziehungen oder auch Einsamkeit?

 

Lasst uns diese außergewöhnliche Weihnachtszeit, in der die Regierung eine außergewöhnliche Datenerfassung angeordnet hat, und in der Kirchen und Gemeinden außergewöhnlich wenig Platz zur Verfügung haben, nutzen, um dem Namen Jesus Raum zu geben in uns, in unserem Herzen, unserer Seele und unserem persönlichen Leben. Wer könnte Wichtigeres bei uns wohnen wollen als der "Sohn des Höchsten"?

 

Wenn du ihn aufnehmen und Weihnachten wahrhaftig und persönlich erleben willst, dann lade ihn ein. Das geht mit einem einfachen Gebet wir diesem: "Jesus, Sohn des Höchsten, komm in mein Herz. Nimm du jeden Platz in mir ein, der mit Ängsten, Bösem und Sinnlosem belegt ist. Ich will Gott gehören. Amen."  

 


*Wir kennen das: einfache Sprache wird von Behörden immer dann verwendet, wenn Menschen, die geistig eingeschränkt sind, komplexe Sachverhalte verarbeiten müssen. Menschen sind geistig immer eingeschränkt angesichts des Geistes Gottes. Und Gottes Erlösungsplan für die Menschheit ist natürlich auch ein recht komplexer Sachverhalt. Darum erklärt der Bote Gottes den gesamten in der Bibel entfalteten Erlösungsplan in zwei kurzen und leicht verständlichen Sätzen.